Das "Spelhus", als Vorgängerbau des Rathauses, wird erstmalig als "gimnasio vel theatro" erwähnt. Es ist die Gräfliche Gerichtsstätte. Aber auch mittelalterliche Vergnügungen, wie Bälle und Hochzeiten, Auftritte von Gauklern und Possenreitern finden statt.
Die Bürgerschaft Wernigerodes kauft dem Grafen die Stadtbefestigung für 70 Pfund Silber (70 Halberstädter Mark) ab und erwirbt das Zollrecht an den drei Stadttoren.
Die St. Johanniskirche wird erstmals urkundlich erwähnt. Der Westturm und das südliche Querhaus stammen aus der Entstehungszeit des romanischen Baues (Altarweihe durch den Halberstädter Bischof Volrad im Jahr 1279). Die Kirche ist heute in ihrer Gesamtsubstanz die älteste erhaltene Kirche von Wernigerode.
Reste eines Rundturmes in der ehemaligen Stadtmauer der Neustadt (Sackgasse) - Foto - Wolfgang Grothe
Erstmals wird auch die Neustadt erwähnt. Sie besteht aber zu diesem Zeitpunkt bereits im heutigen Umriss, denn die beiden Tore, darunter das Rimbecker- oder Neustädter Tor, sind samt Mauer fertig. Zoll und Wegegeld werden erhoben. 1265 kann die Neustadt noch nicht bestanden haben, sie muss also innerhalb von 14 Jahren gebaut worden sein.
Benzingerode hat bereits eine eigene Pfarrstelle. Im Urkundenbuch des Hochstifts zu Halberstadt wird ein "Henricus plebanus in Benzingerode" als Zeuge aufgeführt.
Die Grafen von Wernigerode ziehen im Verbund mit den Grafen von Hohnstein, Mansfeld und Regenstein gegen den Herzog von Braunschweig und zerstören dessen Burganlagen.
Aus einer Urkunde vom 29. September geht hervor, dass Anno der Ältere von Hartesrode zwei Hufen Land (etwa 7 ha = 70.000 Quadratmeter) bei Athenstedt und Langeln dem Petersaltar zu Wernigerode stiftete.
Diese Urkunde enthält erstmals ein Siegel mit einem Stadtwappen für Wernigerode.
Am 18. Juni wird beurkundet, dass Johann und Dietrich von Hartesrode bestimmen, der Priester für den von ihrem Vater gestifteten Altar solle vom Dechanten und Kapitel gewählt werden.
Die Wernigeröder Grafen Albert und Friedrich beurkunden, dass sie das Eigentum einer Hufe, gelegen vor "Ercksleve", dem Armenhaus Wernigerode übereignen.
Am 7. Februar stiften die Brüder Johann, Dietrich und Anno von "Hartesrode", heute Hasserode, das Grundstück, auf dem die Heiligenblutkapelle erbaut worden war, dem "Kloster Waterler", heute Wasserleben.
Am 26. November verkauft der in Wernigerode ("incivitata wernigerod commorans") wohnende Ritter Bernhard von Olvenstedt dem Jungfrauenkloster Stötterlingenburg den Zehnten zu "Biscopingerod".
Das Dorf "Steinbrok" oder "Steinbrouk" am "Ramsbach", heute Rammelsbach, unter dem "Stukenberge", an einem Weg zwischen Schmalzfeld und Drübeck, wird erstmals urkundlich erwähnt.
Die nördlichste der Wernigeröder Warten im Zuge der "Landwehr" neben "Hagenturm", "Neue Turm-Warte", "Fikenburg-Warte" und "Horstbergwarte" ist die "Krebswarte", unmittelbar an der alten, von Wernigerode nach Veckenstedt führenden Heerstraße und im Bereich der Wüstungen "Steinbrok" und "Wenden", westlich am Rammelsbach und der Wüstung "Thiederingerode" östlich.
In der Bilderhandschrift des "Sachsenspiegels" ist der Wernigeröder Graf (zwei Forellen zieren sein Wappen) dargestellt. Die Forellen verweisen auf den Fischreichtum der Harzbäche.
Die Stapelburg wird als Straßenschutzburg an der Ost-West-Handelsstraße und der Goslarer Heerstraße durch den Grafen von Wernigerode über dem ehemaligen Dorf Wendelburgerode gegründet. Die Schutzburg ist zunächst nur eine kreisrunde Anlage von 50 Meter Durchmesser.
In diesem Jahr kommt es zu einem Streit zwischen den Wernigeröder Grafen Albert und Friedrich und den Mönchen des Klosters Ilsenburg. Der Abt beklagt sich beim Papst, die Brüder würden sich immer stärker in die Verwaltung des Klosters einmischen. Sie hätten rechtswidrig die Steuern des Klosters erhöht und weitere Geldforderungen gestellt. Schließlich weigert sich der Abt zu zahlen. Der Streit weitet sich in eine blutige Fehde aus. Der Papst nennt die Brüder "Söhne des Bösen" und verhängt über die "Mordbrenner" den Kirchenbann.
Am 5. Februar stiftet Albrecht, Graf von Wernigerode, für die St. Nicolaikirche einen neuen Altar mit der Verpflichtung,
dass der Vikar alltäglich seine Messe halten und zum "der Schlage der letzten Matudin singen, auch dem Dechenten zu Wernigerode die Obedienz leisten soll".
Am 12. September willigt Bischof Albrecht von Halberstadt ein, dass das Jungfrauenkloster zu Blankenburg eineinhalb "Malten Getreide zinsende Hufen zu Langeln für 28 Mark" an die "Rathmannen zu Wernigerode" verkauft, damit die "verschuldeten Jungfrauen von Gläubigern und Wucherern" verschont bleiben.
Ulrich Eichler, Umweltbeauftragter der Stadt Wernigerode und Tobias Kascha, Leiter des Büros des Oberbürgermeisters präsentieren den Flyer zum Stadt-Ökopfad
Wernigerode
Gedenkveranstaltung in der Mahn- und Gedenkstätte Wernigerode. Oberbürgermeister Peter Gaffert (vorn) und Stadtratspräsident Uwe-Friedrich Albrecht bei der Kranzniederlegung.