Nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches noch im Kriegsjahr 1871 wird die Grafschaft Wernigerode immer mehr in die Verwaltungsstruktur Preußens eingegliedert. Die Gemeinden bekommen eine demokratische Selbständigkeit. Ilsenburg mit etwa 3500 Einwohnern wird ein preußischer Marktflecken unter einem Gemeindevorsteher. Die Häuser und Grundstücke auf gräflichen Ländereien behalten eine eigene Verwaltung. Sie bilden einen Gutsbezirk mit einem Amtsvorsteher. Diese Teilung verursacht Streit und langwierige Abstimmungen, die erst mit der Auflösung des Gutsbezirkes im 20. Jahrhundert beendet werden. Trotz dieser behördlichen Unzulänglichkeiten bringt die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg für Ilsenburg einen nicht geahnten Aufschwung.
